9 Oktober 2024

Datenchaos aufräumen: So bringt ihr Ordnung in eure Buchhaltungsprozesse 

Das Thema Datenchaos ist für viele Unternehmen eine echte Herausforderung – besonders in der Buchhaltung. Unklare Rechnungen, doppelte Datensätze, fehlende Belege oder ungenaue Zahlungszuordnungen können den Alltag stark belasten und wertvolle Zeit kosten. Doch mit der richtigen Strategie und passenden Tools könnt ihr euer Datenchaos effektiv aufräumen und langfristig Ordnung schaffen. 

In diesem Blogpost geben wir euch praktische Tipps, wie ihr das Thema anpacken könnt und welche Tools euch dabei unterstützen. 

1. Status Quo ermitteln: Wo liegt das Problem? 

Bevor ihr loslegt, solltet ihr herausfinden, wo genau das Datenchaos entsteht. Stellt euch dabei folgende Fragen: 

  • Gibt es doppelte oder veraltete Datensätze? 
  • Fehlen relevante Informationen, wie Belegnummern oder Rechnungsdaten? 
  • Ist der Rechnungsprozess manuell und anfällig für Fehler? 
  • Wie gut ist die Kommunikation zwischen den Abteilungen (z. B. Buchhaltung und IT)? 

Setzt euch zusammen und analysiert, wo die größten Probleme liegen. Wenn ihr das Problem klar identifiziert habt, könnt ihr gezielt Maßnahmen ergreifen. 

2. Zentrale Datenquellen schaffen 

Oft entstehen Unklarheiten und Fehler, weil Daten an mehreren Stellen gespeichert werden. Ein Beispiel: Die Buchhaltung hat Daten in Excel, das ERP-System hat andere Daten, und der Vertrieb speichert wieder eine andere Version der Kundenakte. 

Der erste Schritt zu mehr Ordnung ist, eine zentrale Datenquelle zu schaffen. Alle relevanten Informationen sollten in einem System zusammenfließen. Hier bietet sich ein ERP-System (Enterprise Resource Planning) an, das alle Prozesse von der Buchhaltung über den Vertrieb bis zum Einkauf integriert. 

Ein paar Tools, die euch hierbei helfen können: 

  • SAP S/4HANA: Ein bewährtes ERP-System für mittelgroße und große Unternehmen, das Prozesse effizienter gestaltet und zentrale Datenquellen bietet. 
  • Microsoft Dynamics 365: Ebenfalls ein starkes ERP-System, das sich gut an eure Bedürfnisse anpassen lässt. 

Durch die Nutzung solcher Systeme habt ihr alle relevanten Daten an einem Ort und könnt Fehlerquellen vermeiden. 

3. Automatisierung nutzen 

Manuelle Prozesse sind einer der größten Faktoren für Fehler und Chaos. Automatisierung kann hier einen enormen Unterschied machen. Besonders beim Abgleich von Rechnungen und Zahlungen ist dies wichtig. 

Setzt auf automatisierte Workflows, um beispielsweise: 

  • Rechnungen automatisch zu erfassen, 
  • Zahlungen zuzuordnen, 
  • Benachrichtigungen bei fehlenden Belegen oder Differenzen zu erhalten. 

Ein nützliches Tool dafür ist DATEV Unternehmen Online. Es bietet automatische Workflows zur Belegerfassung und -zuordnung und unterstützt den Buchhaltungsprozess digital. Auch DocuWare kann hilfreich sein, um Dokumente zu digitalisieren und Rechnungen automatisch zu archivieren und zuzuordnen. 

4. Datenbereinigung regelmäßig durchführen 

Es bringt wenig, das Datenchaos einmal zu bereinigen und dann alles laufen zu lassen. Setzt euch feste Zeiträume für regelmäßige Datenbereinigungen. Das könnten vierteljährliche Checks sein, bei denen doppelte Datensätze gelöscht, veraltete Daten entfernt und fehlende Informationen nachgepflegt werden. 

Hierbei ist es hilfreich, auf Deduplizierungstools zurückzugreifen, die euch helfen, doppelte Datensätze zu finden und zu bereinigen. Ein Beispiel ist Dedupely, ein Tool, das besonders bei Kundendaten im CRM (Customer Relationship Management) für saubere Daten sorgt. In Excel-Daten ist die Funktion Remove Duplicates bereits integriert. 

5. Klare Verantwortlichkeiten festlegen 

Ein weiteres Problem, das oft zu Datenchaos führt: Es ist nicht klar, wer für was verantwortlich ist. Definiert klare Rollen und stellt sicher, dass jede Abteilung weiß, welche Daten sie pflegen muss. 

Zudem solltet ihr regelmäßige Schulungen für eure Mitarbeitenden durchführen, um sicherzustellen, dass jeder den richtigen Umgang mit den Systemen kennt. Besonders wichtig ist das, wenn ihr neue Tools oder Prozesse einführt. 

6. Kollaboration zwischen Buchhaltung und IT verbessern 

Eine enge Zusammenarbeit zwischen Buchhaltung und IT ist der Schlüssel zum Erfolg. Häufig entstehen Probleme, weil die Kommunikation zwischen diesen beiden Abteilungen nicht optimal läuft. Regelmäßige Meetings und gemeinsame Zieldefinitionen können hier Wunder wirken. 

Besonders bei der Einführung neuer Systeme oder bei ERP-Migrationen ist es wichtig, beide Abteilungen von Anfang an einzubeziehen. So vermeidet ihr, dass technische Anforderungen und buchhalterische Bedürfnisse aneinander vorbeigehen. 

7. Fehlermeldungen ernst nehmen und sofort handeln 

Wenn euer System Fehler meldet oder Zahlungen und Rechnungen nicht übereinstimmen, ist es wichtig, sofort zu handeln. Jede verzögerte Bearbeitung verschärft das Chaos. Nutzt automatisierte Fehlerreports, die euch auf Unstimmigkeiten hinweisen, und setzt Prioritäten, um diese direkt zu beheben. 

Ordnung im Datenchaos zahlt sich aus 

Datenchaos in der Buchhaltung kann nicht nur teuer werden, sondern auch unnötig viel Zeit kosten. Mit klaren Prozessen, einer zentralen Datenquelle und der richtigen Automatisierung könnt ihr schnell Ordnung schaffen. Nutzt die genannten Tools, um euren Arbeitsalltag zu vereinfachen und langfristig sauber zu halten. 

Regelmäßige Datenbereinigung und enge Zusammenarbeit zwischen Buchhaltung und IT sorgen dafür, dass sich das Chaos nicht wiederholt. Es geht nicht nur darum, einmal aufzuräumen, sondern auch in Zukunft mit strukturierten Prozessen und Tools zu arbeiten. Gesetzliche Anforderungen wie die Verpflichtung zur ordnungsgemäßen Archivierung müssen dabei ebenfalls beachtet werden. 

Habt ihr Fragen zu spezifischen Tools oder braucht Unterstützung bei der Umsetzung? Dann meldet euch bei uns – wir helfen euch gerne, euer Datenchaos in den Griff zu bekommen! 

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