Wenn ihr euch mit ERP-Systemen beschäftigt, stoßt ihr schnell auf den Begriff „Module“. Doch was verbirgt sich eigentlich dahinter? Und welche Module braucht ihr für euer Unternehmen? In diesem Blogpost erklären wir euch, welche Kernmodule ein ERP-System typischerweise umfasst, wie sie eingesetzt werden und worin die Unterschiede bestehen.
Was sind Module in einem ERP-System?
Ein ERP (Enterprise Resource Planning) System ist eine integrierte Softwarelösung, die verschiedene Geschäftsprozesse in einem Unternehmen abbildet. Diese Prozesse sind in einzelne Module unterteilt – funktionale Bausteine, die bestimmte Aufgaben abdecken und miteinander verbunden sind. Je nach Branche und Unternehmensgröße könnt ihr euch für einzelne Module entscheiden oder ein komplettes Paket nutzen.
Die wichtigsten Module im Überblick
1. Finanz- und Rechnungswesen (FiBu)
Dieses Modul kümmert sich um alle finanziellen Transaktionen, Buchhaltung, Kostenrechnung, Budgetierung, Controlling und Jahresabschlüsse. Es sorgt dafür, dass ihre eure Vorgänge verbuchen könnt und dient der Ermittlung eures Ergebnisses. Nicht jedes ERP-System verfügt über ein Finance-Modul, darauf solltet ihr aber zwingend achten, wenn ihr nicht nur wissen wollt, wie viel Stücke auf Lager liegen, sondern auch, was sie wert sind.
2. Einkauf und Beschaffung
Hier verwaltet ihr alles rund um den Einkauf, Lieferantenmanagement, Bestellprozesse und Lagerbestände. Es kann euch helfen, die richtigen Lieferanten zu finden, Preise zu vergleichen und Bestellungen effizient abzuwickeln.
3. Warenwirtschaftssystem (WWS)
Dieses Modul ist essenziell für den Handel und die Produktion. Es steuert den Warenfluss, Lagerbestände, Bestandsverwaltung, Wareneingang, Auslieferung und Inventur. Es sorgt dafür, dass ihr immer wisst, was vorrätig ist, was neu bestellt werden muss und wie sich eure Lagerbestände entwickeln.
4. Produktion / Fertigung
Für produzierende Unternehmen ist dieses Modul zentral. Es plant und steuert Produktionsprozesse, Stücklisten, Arbeitspläne, Kapazitätsplanung und Fertigungsaufträge. Ziel ist eine effiziente und termingerechte Herstellung eurer Produkte.
5. Vertrieb / CRM
Dieses Modul unterstützt den Vertrieb, Kundenmanagement und Marketing. Es verwaltet Kundenkontakte, Angebote, Aufträge, Rechnungen und After-Sales-Service. Mit CRM (Customer Relationship Management) baut ihr langfristige Kundenbeziehungen auf.
6. Lagerverwaltung
Ein eigenständiges Modul, das die Lagerlogistik optimiert. Es steuert Ein- und Auslagerung, Kommissionierung, Verpackung und Versand. Ziel ist, die Lagerkosten zu minimieren und die Lieferzeiten zu verkürzen.
7. Personalmanagement (HR / Lohn & Gehalt)
Dieses Modul kümmert sich um Personalverwaltung, Zeiterfassung, Urlaubsplanung, Gehaltsabrechnung und Weiterbildungsmanagement. Es hilft, Personalprozesse effizient zu steuern und gesetzliche Vorgaben einzuhalten.
8. Projektmanagement
Hier plant und steuert ihr Projekte, inklusive Ressourcenplanung, Budgetkontrolle und Meilensteinüberwachung. Besonders in Dienstleistungsunternehmen oder bei großen Investitionen ist dieses Modul hilfreich.
Was ist ein Warenwirtschaftssystem (WWS)?
Das Warenwirtschaftssystem (WWS) ist ein spezialisiertes Modul, das sich auf den Warenfluss und die Lagerhaltung fokussiert. Es ist besonders in Handelsunternehmen, Großhandel oder in der Produktion relevant. Es sorgt dafür, dass ihr immer den Überblick über eure Bestände habt, Bestellungen rechtzeitig auslösen könnt und Engpässe vermeidet.
Einsatzkapazität:
Das WWS kann in kleinen, mittleren oder großen Unternehmen eingesetzt werden. Es reicht von einfachen Lagerlisten bis hin zu hochkomplexen Systemen mit Barcode-Scannern, automatischen Bestellvorschlägen und Schnittstellen zu E-Commerce-Plattformen.
Was es macht:
- Bestandsverwaltung
- Artikelstammdatenpflege
- Wareneingang und Warenausgang
- Inventur-Management
- Nachverfolgung der Lagerbewegungen
Unterschiede zu anderen Modulen:
Während das WWS speziell auf den Warenfluss fokussiert, decken andere Module, wie Finanz- oder Personalwesen, andere Geschäftsbereiche ab. Das WWS arbeitet oft eng mit der Lagerverwaltung und dem Einkauf zusammen.
Weitere Module, die ähnlich sind
1. Customer Relationship Management (CRM)
Dieses Modul konzentriert sich auf die Verwaltung eurer Kundenbeziehungen. Es unterstützt bei Lead-Management, Kampagnen, Service-Management und der Pflege der Kundenhistorie. Ziel ist eine bessere Kundenbindung und mehr Umsatz.
2. Business Intelligence (BI)
Hierbei handelt es sich um Analyse- und Auswertungs-Tools, die aus euren Daten Erkenntnisse ziehen. Mit BI könnt ihr z.B. Absatztrends erkennen, Profitabilität analysieren oder Prognosen erstellen.
3. Service- und Wartungsmanagement
Dieses Modul ist vor allem für Unternehmen im Servicebereich interessant. Es verwaltet Serviceaufträge, Wartungspläne, Ersatzteile und Kundenkommunikation.
Unterschiede und Einsatzbereiche
Jedes Modul hat seine spezielle Aufgabe, doch alle arbeiten zusammen, um eure Geschäftsprozesse effizient abzubilden. In kleinen Unternehmen reichen oft wenige Module, während größere Firmen auf eine breit aufgestellte ERP-Lösung setzen, die alle Bereiche abdeckt.
Wichtig:
Nicht jedes Unternehmen braucht alle Module sofort. Die Entscheidung hängt von euren Geschäftsprozessen, der Branche und euren Zielen ab. Ein gut gewähltes ERP-System ist flexibel und wächst mit euch.
Ein ERP-System ein vielseitiges Werkzeug für eure Geschäftsprozesse: Es besteht zumeist aus vielen Modulen, die individuell kombiniert werden können. Ob Finanzwesen, Lager, Produktion oder Vertrieb – jedes Modul erfüllt eine spezifische Aufgabe, die zusammen den Weg zu mehr Effizienz, Transparenz und Wachstum ebnen.
Wenn ihr weitere Fragen habt oder wissen wollt, wie ihr euer Finance-Modul ideal nutzen könnt, kontaktiert uns gern. Wir helfen euch, passende Lösungen zu finden!
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