18 September 2024

ERP-Migration: Häufige Fallstricke und unsere Lösungsvorschläge

ERP-Migrationen sind komplexe Projekte, bei denen häufig Fehler passieren können. Doch diese Fallstricke bieten auch wertvolle Lernmöglichkeiten. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir sechs häufige Herausforderungen, auf die ihr bei der Migration zu einem neuen ERP-System stoßen könnt, und zeigen euch, wie ihr diese erfolgreich meistern könnt. 

1. Unzureichende Planung und Vorbereitung 

Einer der größten Fehler bei einer ERP-Migration ist die unzureichende Planung und Vorbereitung. Oftmals wird die Komplexität des Projekts unterschätzt, was zu Verzögerungen und unerwarteten Problemen führen kann. Um dies zu vermeiden, solltet ihr einen detaillierten Projektplan erstellen, der alle Phasen der Migration abdeckt – von der Datenanalyse und -bereinigung über die Testphase bis hin zur Schulung der Mitarbeiter. Es ist auch wichtig, genügend Zeit für die Vorbereitung einzuplanen, um sicherzustellen, dass alle Teams bereit sind und die benötigten Ressourcen zur Verfügung stehen. 

2. Mangelhafte Datenbereinigung 

Ein weiterer häufiger Fallstrick ist die unzureichende Datenbereinigung. Wenn alte, fehlerhafte oder redundante Daten in das neue ERP-System migriert werden, kann dies zu erheblichen Problemen führen. Ihr könnt dieses Problem vermeiden, indem ihr eine gründliche Datenanalyse durchführt und alle nicht mehr benötigten oder inkonsistenten Daten bereinigt, bevor die Migration beginnt. Dabei ist es hilfreich, klare Kriterien für die Datenqualität festzulegen und diese konsequent anzuwenden. Die Bereinigung kann eventuell auch automatisiert werden, um den Prozess effizienter zu gestalten und menschliche Fehler zu minimieren. 

3. Unklare Anforderungen und Ziele 

Oftmals scheitern ERP-Migrationen, weil die Anforderungen und Ziele des Projekts nicht klar definiert sind. Wenn nicht genau festgelegt wird, was das neue System leisten soll und welche Prozesse es unterstützen muss, kann es zu Missverständnissen und Fehlkonfigurationen kommen. Ihr solltet daher sicherstellen, dass alle Beteiligten, insbesondere die IT- und Buchhaltungsteams, von Anfang an ein klares Verständnis der Projektziele haben. Regelmäßige Meetings zur Klärung und Aktualisierung der Anforderungen können dazu beitragen, dass das Projekt auf Kurs bleibt und die Erwartungen aller erfüllt werden. 

4. Fehlende Kommunikation zwischen den Teams 

Ein häufig übersehener Aspekt ist die Kommunikation zwischen den verschiedenen Teams, die an der Migration beteiligt sind. Wenn IT, Buchhaltung und andere Abteilungen nicht eng zusammenarbeiten, können wichtige Informationen verloren gehen oder falsch interpretiert werden. Um dieses Problem zu lösen, solltet ihr eine offene Kommunikationskultur fördern und regelmäßige Besprechungen zwischen den Teams einplanen. Es kann auch hilfreich sein, einen Projektmanager zu benennen, der die Kommunikation koordiniert und sicherstellt, dass alle auf dem gleichen Stand sind. Und wenn es doch passieren sollte, dass ihr diesen Kommunikationsherausforderungen nicht nachkommen könnt, dann kontaktiert uns gerne. 

5. Unzureichende Tests vor der Inbetriebnahme 

Eine ERP-Migration ist ein komplexes Unterfangen, das gründlich getestet werden muss, bevor das neue System in den Live-Betrieb geht. Ein häufiger Fehler ist, dass die Tests nicht umfassend genug sind oder nur die technischen Aspekte abdecken, ohne die tatsächlichen Geschäftsprozesse zu berücksichtigen. Ihr solltet daher sicherstellen, dass alle relevanten Szenarien in der Testphase abgedeckt werden, einschließlich der Integration mit anderen Systemen und der Verarbeitung realer Geschäftsdaten. Es ist auch ratsam, Endanwender in die Tests einzubeziehen, um sicherzustellen, dass das System benutzerfreundlich ist und die gewünschten Ergebnisse liefert. 

6. Unterschätzung des Schulungsbedarfs 

Ein oft vernachlässigter Aspekt ist die Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit dem neuen ERP-System. Wenn die Nutzer nicht ausreichend geschult werden, kann dies zu einer geringeren Akzeptanz und Fehlern im täglichen Betrieb führen. Ihr solltet daher sicherstellen, dass umfassende Schulungen für alle relevanten Mitarbeiter angeboten werden. Diese sollten nicht nur die grundlegenden Funktionen des Systems abdecken, sondern auch spezifische Anwendungsfälle und Best Practices vermitteln. Zudem solltet ihr nach der Schulung regelmäßige Auffrischungskurse und Support-Möglichkeiten anbieten, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter das System optimal nutzen können. 

7. Ignorieren der kontinuierlichen Unterstützung nach der Migration 

Nach der erfolgreichen Migration zu einem neuen ERP-System ist die Arbeit noch nicht getan. Ein häufiger Fallstrick ist es, die Bedeutung der kontinuierlichen Unterstützung und Wartung zu unterschätzen. Ohne regelmäßige Updates, Support und Optimierungen kann das System schnell an Effektivität verlieren oder neue Probleme auftreten. Ihr solltet daher sicherstellen, dass ein Plan für die langfristige Unterstützung des ERP-Systems besteht. Dies kann die Zusammenarbeit mit dem ERP-Anbieter umfassen, um regelmäßige Updates und Support zu erhalten, sowie die Bereitstellung interner Ressourcen zur kontinuierlichen Systemüberwachung und -optimierung. 

Eine ERP-Migration ist eine Herausforderung, die sorgfältige Planung, klare Kommunikation und umfassende Tests erfordert. Durch das Erkennen und Vermeiden der häufigsten Fallstricke könnt ihr sicherstellen, dass eure Migration erfolgreich verläuft und euer Unternehmen langfristig von den Vorteilen des neuen ERP-Systems profitiert. Lernt aus diesen potenziellen Problemen und wendet proaktive Maßnahmen an, um sie zu vermeiden – so legt ihr den Grundstein für eine reibungslose und effektive ERP-Migration. 

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