Das Thema Cloud-Computing ist allgegenwärtig. Doch bei Begriffen wie „Cloud-ERP“ entstehen häufig Missverständnisse, die zu Verwirrung und falschen Annahmen führen können. Um Klarheit zu schaffen, erklären wir euch hier die wichtigsten Begriffe rund um Cloud-ERP-Systeme – verständlich, kompakt und praxisnah. 

Lizenzmodelle: Kauf oder Abonnement 

Unbefristete Lizenz (Kauf): 
Hierbei erwerbt ihr eine dauerhafte Software-Lizenz. Das bedeutet, die Software gehört euch, und ihr zahlt einmalig für die Lizenz. Zusätzlich können auch regelmäßige Kosten für Wartung, Support und Updates anstehen, die z.B. jährlich anfallen. 

Abonnement (Subscription): 
Bei dieser Variante zahlt ihr eine wiederkehrende Gebühr – z.B.monatlich oder jährlich. Die Software bleibt im Besitz des Anbieters, ihr nutzt sie auf Basis eines Abonnements. Upgrades und Support sind meist im Preis enthalten, was euch Planungssicherheit gibt. 

Bereitstellungsmodelle: On-Premise, Gehostet oder SaaS 

On-Premise: 
Hierbei installiert ihr die ERP-Software auf euren eigenen Servern im eigenen Rechenzentrum. Ihr seid für Infrastruktur, Wartung, Updates und Sicherheit selbst verantwortlich. Das ist die klassische Variante und erfordert eine eigene IT-Abteilung. 

Gehostete Lösungen: 
Der ERP-Anbieter oder ein externer Dienstleister stellt die Software auf eigenen Servern bereit und verwaltet diese. Ihr mietet die Nutzung dieser outgesourcten IT-Infrastruktur. Die Kosten sind oft fest kalkuliert, allerdings ist die Flexibilität bei Kapazitäten eingeschränkt.  

Software as a Service (SaaS): 
Das ist die modernste Form der Cloud-ERP-Bereitstellung. Die Software wird auf Servern des Anbieters gehostet und per Abonnement genutzt. Ihr greift über das Internet darauf zu, meist in einer Public Cloud – also in einer gemeinsam genutzten Infrastruktur. SaaS bietet maximale Flexibilität und Skalierbarkeit. 

Private, Public und Hybrid Cloud 

Private Cloud: 
Diese Cloud-Umgebung befindet sich im Besitz eures Unternehmens oder eines dedizierten Hosts. Sie ist nur für euch zugänglich und bietet höchste Kontrolle und Sicherheit – ideal für sensible Daten. 

Public Cloud: 
Der Cloud-Dienst wird von großen Anbietern wie Microsoft Azure, Amazon Web Services oder IBM bereitgestellt. Die Infrastruktur ist öffentlich zugänglich, kostengünstig und skalierbar, allerdings weniger individuell anpassbar. 

Hybrid Cloud: 
Hier werden private und öffentliche Clouds kombiniert. Für sensible Prozesse nutzt ihr eine Private Cloud, während andere Anwendungen in der Public Cloud laufen. Das schafft Flexibilität und Sicherheit zugleich. 

Mehrmandantenfähigkeit: Mehrere Nutzer, eine Instanz 

Mehrmandantenfähigkeit (Multi-Tenancy): 
Bei Cloud-ERP-Systemen bedeutet das, dass mehrere Kunden gleichzeitig dieselbe Software-Instanz auf einem Server nutzen, wobei ihre Daten streng voneinander getrennt sind. Das spart Kosten und ermöglicht schnelle Updates. 

Einmandantenfähigkeit: 
Jeder Kunde hat seine eigene, isolierte Software-Instanz und Datenbank. Das ist vor allem bei hochspezifischen Anforderungen sinnvoll, ist jedoch kostenintensiver. 

Wichtig zu wissen: 
Während Mehrmandantenfähigkeit Kostenvorteile bringt, kann sie die Flexibilität einschränken. Es besteht die Gefahr, dass Anpassungen an spezielle Bedürfnisse schwierig oder gar nicht möglich sind. Zudem können Kontrolle und individuelle Aktualisierungen beeinträchtigt werden. 

Thin-Client & Webservices: Zugriff überall 

Thin-Client: 
Ein Gerät (wie PC, Tablet oder Smartphone), auf dem keine Software installiert werden muss. Der Zugriff erfolgt über den Browser, ähnlich wie bei einer Webseite. Das macht den Zugriff flexibel und ortsunabhängig. 

Webservices: 
Kleine, integrierbare Komponenten innerhalb der Software, die über das Internet kommunizieren. Ein Beispiel sind Widgets auf dem Smartphone, etwa für Wetter. In Business-Anwendungen ermöglichen sie flexible Integration und Automatisierung. 

Cloud-ERP-Systeme sind flexibel, skalierbar und bieten moderne Lösungen für Unternehmen jeder Größe. Doch sie sind kein Allheilmittel – die richtige Wahl hängt von euren individuellen Anforderungen ab. Ob private Cloud, SaaS oder On-Premise – jede Option hat ihre Vor- und Nachteile. 

Wichtig ist: Hinter jeder Cloud-Lösung steckt harte Arbeit, Planung und Know-how. Es ist kein Zaubertrick, sondern eine strategische Entscheidung, die gut überlegt sein will. 

Habt ihr noch Fragen zu Cloud-ERP-Systemen? Kontaktiert uns – wir helfen euch gern, die passende Lösung zu finden! 

Was meint ihr? Habt ihr schon Erfahrungen mit Cloud-ERP gemacht? Schreibt uns eine Nachricht!